Gedenkprojekt in Rosdorf zum Tod von Alexander Selchow

Erinnerungsweg eröffnet am 20. November

 

Ein Projekt in Rosdorf bei Göttingen findet Ende November seinen vorläufigen Abschluss: Seit gut einem Jahr plante eine Arbeitsgruppe des Orts- und Gemeinderats, unterstützt von Rosdorfer Bürger*innen. Es ging darum, angemessene Arten des Gedenkens zu finden an einen Neonazi-Mord im Ort vor über 30 Jahren. Die Umsetzungsphase wurde unterstützt von Partnerschaft Demokratie.

Ca. 50 Rosdorfer*innen beteiligten sich im April 22 an einer gut besuchten Auftaktveranstaltung. Insgesamt meldeten sich 17 Zeitzeug*innen, die bereit waren, ihre Erinnerungen an Selchow, die Zeit des Mordes und das Leben damals in Rosdorf zu teilen.

Im Juli und August führten Abiturient*innen aus der Region in Rosdorf Gespräche mit Zeitzeug*innen. Diese erinnern sich in den Interviews an die Zeit vor über 30 Jahren. Damals gab es in Rosdorf viele Übergriffe von rechtsextremen Skinheads.

Die Gespräche wurden professionell gefilmt und geschnitten, ebenfalls von Jugendlichen. Es entstanden 10 Filme, sie werden dauerhafter Bestandteil des Erinnerungswegs durch Rosdorf sein und sind per QR-Code an 10 Orten in der Gemeinde mit dem Handy abrufbar.

Bereits im Juni verabschiedete eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreter*innen aller im Ortsrat vertretener Gruppen und Parteien die Rosdorfer Erklärung. Sie fordert die Einstufung des Mordes als rechtsextreme Tat. Es wurden zahlreiche Unterschriften gesammelt, Orts- und Gemeinderat unterstützten die Erklärung einstimmig.

Projektleiter Karsten Knigge: „Ich bin beeindruckt, wie intensiv hier im Ort an dem Gedenkprojekt für Alexander Selchow gearbeitet wurde und wird. Mitglieder aus allen im Ortsrat vertretenen Parteien und Gruppen haben konstruktiv und freundschaftlich das Projekt umgesetzt. Viele Rosdorfer*innen beteiligten sich als Interviewparter*innen, mit Ideen, großem Interesse, ihrer Bereitschaft, sich lange vergangenen Vorfällen zu stellen, aber auch mit Kritik. Wir finden, hier ist ein gemeinschaftlicher Erinnerungsprozess entstanden, der Rosdorf voranbringt, aber auch ein Vorbild für andere Gemeinden sein kann, in denen es ebenfalls rechte Morde oder Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund gegeben hat oder gibt.“

Am 20. November 2022 um 14 Uhr findet im Familienzentrum Rosdorf, Anne Frank Weg 2, die Einweihung des dauerhaften Erinnerungswegs durch Rosdorf statt. Zudem werden die Unterschriftenlisten für die Rosdorfer Erklärung übergeben. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Weitere Informationen: www.alexander-selchow.de

 

Demokratiekonferenz 2022

Herausgeforderte Demokratie? – Gesellschaftlicher Zusammenhalt in krisenhaften Zeit

 

Einmal im Jahr veranstaltet die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen eine Demokratiekonferenz. Die Konferenz ist für alle Interessierten offen. Sie richtet sich insbesondere an Personen, die sich beruflich, privat oder im Ehrenamt für das demokratische Zusammenleben unterschiedlicher Menschen in der Region engagieren. Die diesjährige Konferenz befasst sich mit dem Thema „Herausgeforderte Demokratie? Gesellschaftlicher Zusammenhalt in krisenhaften Zeiten“. Über zwei Jahre Einschränkungen durch die Coronapandemie und die aktuellen Debatten über die Energiekrise und den Ukrainekrieg hatten und haben einen Einfluss auf unser demokratisches Zusammenleben. Neben den Versuchen der Vereinnahmung von Protesten durch die extreme Rechte, dem Aufgreifen von gesellschaftlich dringenden Themen sowie deren Instrumentalisierung für die eigene antidemokratische Agenda, stellt sich auch die Frage, wie eine demokratische Antwort auf krisenhafte Zeiten aussehen kann. Fest steht, dass diese Situation einer guten Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung bedarf, um sich gemeinsam vor Ort für unsere Demokratie zu engagieren. Nur zusammen können demokratische Werte im ländlichen Raum bewahrt und gestärkt werden.

Die Teilnahme an der Demokratiekonferenz ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Bitte tragen Sie sich für einen der drei Workshops ein. Die Anmeldung ist bis zum 22. November 2022 möglich unter:

 

Demokratiekonferenz 2022

 

Datum und Ort

24.11.2022, 16.00-19.00 Uhr, im digitalen Raum

(am 22.11.2022 werden Sie eine Anmeldebestätigung mit den notwendigen Anmeldeinformationen erhalten, um an der Demokratiekonferenz teilzunehmen).

Veranstaltungsablauf

15.50 Uhr Einlass

16.00 Uhr Beginn der Veranstaltung und Grußwort des Landrats Marcel Riethig

16.10 Uhr Kurzbeiträge

Bei den zwei Impulsvorträgen wird die gesellschaftliche Situation und die Infragestellung der Demokratie in den vergangenen zwei Jahren speziell im Bereich Südniedersachsen genauer beleuchtet. Dabei wird auf die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahre und deren Auswirkungen auf unser demokratisches Zusammenleben eingegangen. Gleichzeitig werden Ansätze vorgestellt, wie man sich in diesen krisenhaften Zeiten für die Demokratie stark machen kann.

Referent*innen: „Mobile Beratung Niedersachsen. Gegen Rechtsextremismus für Demokratie“ und „ver.di Bezirksgeschäftsführung Süd-Ost-Niedersachsen“

17.05 Uhr Werkstattgespräche

Werkstattgespräch 1: „Bedrohte Demokratie? Was tun bei Bedrohungen von zivilgesellschaftlich Engagierten, Politik und Verwaltung?“

Gerade in den letzten Jahren hat die Intensität der Bedrohungen von Repräsentant*innen unserer Demokratie sowie Personen, die sich für diese haupt- und ehrenamtlich einsetzen, stark zugenommen. Ob im beruflichen und privaten Alltag, im digitalen Raum oder in der persönlichen Begegnung werden Anfeindungen und Bedrohungen (von Hassmails bis zu körperlichen Übergriffen) immer präsenter. Dieser gestiegenen Bedrohung widmet sich dieses Werkstattgespräch, bei dem selbst erlebte Vorfälle geteilt sowie Handlungsansätze aufgezeigt werden sollen.

Referent*innen: Präventionsteam der Polizeiinspektion Göttingen

Werkstattgespräch 2: „Demokratie vor Ort verteidigen. Zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie“

Welche Strukturen und Gegebenheiten vor Ort müssen bestehen, um eine demokratische, offene und interkulturelle Gesellschaft zu erhalten und zu schützen? Welche Mittel stehen für diese Arbeit zur Verfügung und welcher Unterstützungsformate bedarf es für diese Verteidigung der Demokratie speziell in ländlichen Gebieten? Wir erörtern, wie sich zivilgesellschaftlich Engagierte vor Ort zusammenschließen und organisieren können. Neben den Chancen werden auch die Herausforderungen für solche Zusammenschlüsse in den Blick genommen.

Referent*innen: Aktive aus dem Bündnis „Friedland ist bunt“

Werkstattgespräch 3: Demokratie vor Ort leben – Demokratieprojekte umsetzen

Demokratie vor Ort benötigt ständig neue Impulse, um sie lebendig zu halten und greifbar zu machen. Maßnahmen in Projektform sowie Strukturen, die zum Mitgestalten von Demokratie vor Ort einladen, können hierzu ein gutes Mittel sein. Neben kreativen Ideen bedarf es hierzu auch finanzieller Unterstützung. Durch verschiedene Fördermaßnahmen und Initiativen wird dies seit mehreren Jahren in Südniedersachsen ermöglicht. In dem Gespräch werden daher Arbeitsweise und Unterstützungsmöglichkeiten der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen und der Dorfmoderation vorgestellt, die zusammen Impulse der Demokratieförderung umsetzen können.

Referent*innen: Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen und Dorfmoderation

18.45 Uhr Vorstellung der Ergebnisse aus den Werkstattgesprächen

19.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Ausschlussklausel

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Demokratie schafft Zukunft – Die Fortentwicklung der Partnerschaft für Demokratie.

Der Förderzeitraum der Partnerschaft für Demokratie neigt sich dem Ende zu. Dies ist kein Grund allein in Erinnerungen zu schwelgen, sondern auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Das Engagement für Demokratie und die Förderung einer weltoffenen und toleranten Gesellschaft bilden auch weiterhin eine zentrale Aufgabe für unser Zusammenleben. Auch nach 2019 soll die Arbeit der Partnerschaft für Demokratie deswegen fortgesetzt werden. Hierzu wird sich der Landkreis Göttingen auf die neue Förderperiode des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ von 2020 bis 2024 bewerben. Die diesjährige Demokratiekonferenz steht daher im Zeichen der Zukunft. Neben dem gemeinsamen Blick auf die vergangenen fünf Jahre sollen Perspektiven und Ideen für die Zukunft entwickelt werden. Darüberhinaus bietet die Veranstaltung die Möglichkeit, bereits geknüpfte Netzwerke fortzuführen und eigene Kontakte zu erweitern. Auf diese Weise ergibt sich die Chance, dass die Arbeit der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen weiter gewinnbringend verbessert wird.

Titel: Demokratie schafft Zukunft – Die Fortentwicklung der Partnerschaft für Demokratie (Demokratiekonferenz 2019)
Wann? Freitag, 27.09.2019 von 14.00 – 18.30 Uhr
Wo? Jugendherberge Göttingen, Habichtsweg 2, 37075 Göttingen

Die Veranstaltung richtet sich an aktuelle und zukünftige Unterstützer*innen der Partnerschaft aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Nähere Informationen zu Inhalt, Ablauf und Anmeldung werden Anfang September bekanntgegeben.

Bei Nachfragen zur diesjährigen Demokratiekonferenz steht das Team der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen sehr gern zur Verfügung:

Jonas Huwald – Federführendes Amt (Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen)
Mail: huwald@landkreisgoettingen.de
Telefon: 0551-525-9164

Tobias Schläger – Externe Koordinierungs- und Fachstelle (Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG)
Mail t.schlaeger@bildungsgenossenschaft.de
Telefon: 0551 384210-45

Extrem ländlich – Gemeinsam gegen Rechtsextremismus

Die vierte Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen hat 75 Teilnehmende in Duderstadt zusammengebracht. Gemeinsam wurde unter dem Titel „Extrem ländlich – Umgang mit rechter Mobilisierung im ländlichen Raum“ über vielfältige Themen diskutiert. Erstmals haben die Partnerschaften für Demokratie aus dem Altkreis Göttingen und dem Altkreis Osterode die Konferenz gemeinsam ausgerichtet.

    Grußwort des Kreisrats Marcel Riethig (Foto: Anna Holefleisch)

Die Teilnehmenden zogen eine positive Bilanz und betonten die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Akteuren aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um demokratiefeindlichen Tendenzen zu begegnen.

Kristin Harney von der Mobilen Beratung Niedersachsen (Zentrum Demokratische Bildung Wolfsburg) hat in ihrem Fachvortrag über rechte Strukturen im ländlichen Raum berichtet und dabei einen Fokus auf Südniedersachsen gelegt. So vielfältig, wie die jeweiligen lokalen Gegebenheiten sind, so vielfältig sind die Handlungsräume, um antidemokratischen Tendenzen zu entgegnen. Soziale Leerräume stellt Kristin Harney als ein Merkmal unter anderen dar, das von rechtsextremistischen Akteuren zur Mobilisierung genutzt wird. Leerräume, wie z.B. fehlende Freizeitangebote für Jugendliche, sollen daher durch demokratische Kräfte gefüllt werden. Gemeinsame Handlungsoptionen konnten die Teilnehmenden anschließend in drei Fachforen diskutieren.

Jonas Huwald (Landkreis Göttingen) hat im Fachforum „Handlungsräume – Kommunale Verwaltungen und die rechtsextreme Szene im ländlichen Raum“ einen Austausch kommunaler Akteure eröffnet. Handlungsräume sind vielfältig und sie müssen situativ gestaltet werden. Dabei gibt es keine allgemeingültige Empfehlung, um das Spannungsfeld „Gleichbehandlung vs. Wehrhaftigkeit“ aufzulösen. Die Vielfältigkeit der Optionen ermöglich jedoch eine demokratische Wehrhaftigkeit gegenüber rechtsextremen Vorfällen. In den Gemeinden besteht eine hohe Expertise zu Handlungsmöglichkeiten, die durch gemeinsame Zusammenarbeit geteilt werden kann.

Fachforum „Handlungsräume – Kommunale Verwaltungen und die rechtsextreme Szene im ländlichen Raum“ (Foto: Anna Holefleisch)

Viktor Wesselak (Bündnis „Duderstadt bleibt bunt“) und Kristin Harney haben im Fachforum „Engagement für einen demokratischen Zusammenhalt“ über die Arbeit zivilgesellschaftlicher Gruppen diskutiert und herausgearbeitet, dass regelmäßiger Widerspruch gegen demokratiefeindliche Tendenzen notwendig ist. Wegsehen ist keine wirksame Strategie, um rechtsextremen Vorfällen zu begegnen. Sie werden dadurch nicht verschwinden. Nur ein gemeinsames Entgegentreten wirkt nachhaltig, wozu die Arbeit in Bündnisses erfolgreich beiträgt.

Fachforum „Engagement für einen demokratischen Zusammenhalt“ (Foto: Anna Holefleisch)

Das Fachforum „Stammtischparolen und populistische Stimmungsmache“ wurde von Achim Bröhenhorst (Landes-Demokratiezentrum Niedersachsen) durchgeführt. Er hat einen Einblick in vorurteilsbeladene und menschenfeindliche populistische Argumentationsstrategien gegeben. Um diesen Argumentationen entgegenzutreten ist es ebenfalls notwendig, nicht wegzusehen, sondern Haltung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen. Dadurch können Betroffene gestärkt werden.

Abschlussplenum (Foto: Anna Holefleisch)

Im Anschluss an die Demokratiekonferenz hat Viktor Wesselak aus den Werken Oskar Maria Grafs gelesen und einen Einblick in das Leben des Autors unter dem Motto „Heimat? Freilich – aber nicht mit den Faschisten!“ gegeben.

Die Partnerschaften für Demokratie im Landkreis Göttingen stehen Interessierten für Anfragen gerne zur Verfügung

Kontakte für den Altkreis Göttingen:

Ansprechperson in der Kreisverwaltung: Jonas Huwald, Telefon 0551 525-9164, E-Mail huwald@landkreisgoettingen.de

Externe Koordinierungs- und Fachstelle (Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG): Philipp Kallenbach, Telefon 0551 384210-45, E-Mail p.kallenbach@bildungsgenossenschaft.de

Kontakte für den Altkreis Osterode:

Ansprechperson in der Kreisverwaltung: Peter Dzimalle, Telefon 05522 960-4750, E-Mail: dzimalle@landkreisgoettingen.de

Externe Koordinierungs- und Fachstelle (Jugendring Harzland): Nermin Gürocak, Telefon 01511 4795187, E-Mail: guerocak@vielfalt-osterode.de

Demokratiekonferenz 2018


Extrem ländlich – Umgang mit rechter Mobilisierung im ländlichen Raum

Die Partnerschaften für Demokratie im Landkreis Göttingen laden zur diesjährigen Demokratiekonferenz ein:

Wann? 16. Oktober 2018 von 15:30 bis 19:00 Uhr
Wo? Historisches Rathaus in Duderstadt, Marktstraße 66, 37115 Duderstadt

Ländliche Gebiete sind häufig von der Gefahr betroffen zu Kristallisationspunkten der rechtsextremen Szene zu werden. Begünstigt durch unterschiedlichste Faktoren bieten sich dort gute Voraussetzungen für rechte Agitationen und die Mobilisierung für rechtsextreme und völkische Ideologien. Ländliche Räume werden so zum Experimentierfeld für die politischen Strategien der extremen Rechten, deren erklärtes Ziel es ist, sich in den Kommunen niederzulassen und dort (Frei-)Räume zu ergreifen.

Welche Strategien verfolgt die extreme Rechte dabei im ländlichen Raum? Wie stellt sich die Lage im Landkreis Göttingen und in der Region Südniedersachsen dar? Was sind geeignete Instrumente und Mittel von Politik, Zivilgesellschaft und Verwaltung, um darauf zu reagieren? Wie kann eine demokratische Kultur und zivilgesellschaftliches Engagement gefördert und eine Kultur der Toleranz und des Miteinanders erreicht werden? Diese Fragen begleiten uns auf der diesjährigen Demokratiekonferenz.

Weitere Information zu Inhalt und Ablauf finden Sie hier.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 05. Oktober 2018 über unsere Internetseite: demokratiekonferenz2018.pfd-goettingen.de

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Jonas Huwald – Federführendes Amt (Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen)
Mail: huwald@landkreisgoettingen.de
Telefon: 0551-525-9164

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und den gemeinsamen Austausch.
Ihre Partnerschaften für Demokratie im Landkreis Göttingen

 

Ausschlussklausel
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Demokratie kann man lernen!

Dritte Demokratiekonferenz im Landkreis Göttingen

Unter der Überschrift „Demokratie lernen?!“ haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, Verwaltung, aus der Jugendarbeit und der Zivilgesellschaft getroffen und über die Vermittlung demokratischer Werte diskutiert. Es war die 3. Demokratiekonferenz im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie für den Bereich des Altkreises Göttingen. Sie fand am vergangenen Freitag, 07.12.2017, in den Räumen der Volkshochschule in Göttingen statt.

Kreisrat Marcel Riethig begrüßte die rund 70 Anwesenden im Namen des Landkreises: „Schule, Jugendarbeit und pädagogische Einrichtungen tragen dazu bei, die Werte und Fähigkeiten zu vermitteln, die wir für ein demokratisches Miteinander brauchen. Demokratie darf sich dabei nicht in Formalien erschöpfen. Der friedliche Umgang miteinander im Alltag ist Fundament einer funktionierenden Demokratie. Das Erlernen dieses friedlichen Miteinanders zu ermöglichen, ist eine dauerhafte, nie endende Aufgabe unserer Gesellschaft.“ Kreisverwaltung und Kreistag hätten bereits 2015 eine Stelle zur Förderung von Vielfalt, Demokratie und Toleranz geschaffen, um ein tolerantes Zusammenleben zu fördern. Die Vermittlung und Förderung demokratischer Werte bleibe auch für die kommenden Jahre eine der Prioritäten des Landkreises.

„Demokratie darf sich nicht in Formalien erschöpfen“: Kreisrat Marcel Riethig begrüßt die Teilnehmenden der 3. Demokratiekonferenz und erklärt, das Erlernen eines friedlichen Miteinanders sei eine dauerhafte Aufgabe der Gesellschaft. (Foto: Landkreis Göttingen)

Prof. Hermann Veith vom Pädagogischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen stellte in seinem Inputreferat die Verantwortung der Schulen zur Demokratiebildung in den Mittelpunkt. Im Unterschied zur politischen Bildung gehe es weniger um reine Wissensvermittlung – beispielsweise über das politische System der Bundesrepublik.

„Demokratiebildung“: Prof. Hermann Veith von der Universität Göttingen stellt das pädagogische Konzept in seinem Inputreferat dar. (Foto: Landkreis Göttingen)

Vielmehr stehe die Vermittlung jener Kompetenzen und Einstellungen im Vordergrund, die für die Teilhabe an einer demokratisch verfassten Gesellschaft erforderlich sind. Hierzu müsste die demokratische Teilhabe der Schülerinnen und Schüler bereits in den Schulalltag integriert werden – ohne den Unterschied in Rolle und Verantwortlichkeit zwischen Lehrkräften und Schüler_innen auszublenden.

In der anschließenden Workshop-Phase konnten sich die Teilnehmenden zu verschiedenen Aspekten der Demokratiepädagogik informieren und ins Gespräch kommen. Für das Niedersächsische Kultusministerium stellte Dr. Jochen Walter eine aktuelle Handreichung zum Umgang mit möglichen salafistischen Radikalisierungsprozessen in Schulen vor. Aus der Landeszentrale für Politische Bildung berichtete Daniela Kallinich über den Einsatz neuer Medien in der politischen Bildung. Bernd Lüdke von der Deutschen Angestelltenakademie stellte mit Betzavta ein aus Israel stammendes Programm der Demokratie- und Menschenrechtserziehung vor.

Demokratieerziehung: Bernd Lüdke von der Deutschen Angestelltenakademie präsentiert Betzavta, ein aus Israel stammendes Programm zur Demokratie- und Menschenrechtserziehung. (Foto: Landkreis Göttingen)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 3. Demokratiekonferenz zogen nach der Veranstaltung eine durchweg positive Bilanz. Sie lobten die Fachbeiträge und die Möglichkeit zum Austausch. Einhellig wurde eine Fortsetzung der Reihe der Demokratiekonferenzen vorgeschlagen, um den Akteuren der Jugendarbeit weiter eine Möglichkeit für Kontakte und Erfahrungsaustausch zu geben. Inhaltlich soll u. a. das Thema Erwachsenenbildung aufgegriffen werden.

Hintergrund:

Die Demokratiekonferenz ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sie soll einerseits gezielte thematische Impulse in Verwaltung und Zivilgesellschaft geben und andererseits relevante Akteure auf dem Feld der Demokratieförderung miteinander in Kontakt bringen. Im vergangenen Jahr 2016 fand die Demokratiekonferenz unter dem Titel „Wie hältst du’s mit der Religion?“ zum Thema Islamfeindlichkeit und Islamismus im Geschwister-Scholl-Haus in Hann. Münden statt.

Die Partnerschaft für Demokratie (PfD) im Landkreis Göttingen ist eine von bundesweit 233 „Partnerschaften für Demokratie“ im Bundesprogramm „Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“. Sie wird finanziert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die Koordinierungs- und Fachstelle in Trägerschaft der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG (BIGS) koordiniert die Partnerschaft gemeinsam mit der Stelle zur Förderung von Vielfalt, Demokratie und Toleranz des Landkreises Göttingen.

Eine wesentliche Aufgabe der Partnerschaft ist die Förderung demokratischen Engagements durch Unterstützung von Projekten aus einem „Aktions- und Initiativfonds“. Hierfür stehen im kommenden Jahr 2018 voraussichtlich 48.000 Euro zur Verfügung – rund doppelt so viel wie im Jahr 2017.

Informationen und Kontakt für Interessierte:

Ansprechpartner in der Kreisverwaltung Jonas Huwald, Telefon 0551 525-9164, E-Mail huwald@landkreisgoettingen.de

Externe Koordinierungs- und Fachstelle Mathis Weselmann, E-Mail m.weselmann@pfd-goettingen.de

Informationen zum Bundesprogramm Demokratie leben!: www.demokratie-leben.de

Save the Date: Demokratiekonferenz 2017 – Demokratie lernen?!

Demokratische Wertevermittlung in Unterricht und Jugendarbeit

am 7. Dezember 2017, 14:00-18:00 Uhr in der Volkshochschule Göttingen

Keiner von uns wurde als Demokrat oder als Demokratin geboren. Demokratische Einstellungen, Werte und Verhaltensweisen werden erlernt und eingeübt. Damit wird Demokratiebildung zu einem Thema für Bildungs- und Erziehungseinrichtungen. Aber was wird hier eigentlich wie vermittelt? Welche Instrumente zur Vermittlung sind geeignet? Und wie kann Störungen der demokratischen Kultur begegnet werden?

Die Demokratiekonferenz 2017 im Landkreis Göttingen möchte diese Themen anreißen und eine weitere Debatte zur Demokratiebildung anstoßen. Sie richtet sich insbesondere an Lehrerinnen und Lehrer und pädagogische Fachkräfte der Jugendarbeit sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Wir wollen miteinander in den Austausch zu diesem Thema zu kommen, den Grundstein für zukünftige Kooperationen legen und einige konkrete Themenimpulse setzen.

Die Demokratiekonferenz 2017 findet am 7. Dezember 2017 von 14:00-18:00 Uhr in der Volkshochschule Göttingen, Bahnhofallee 7, 37081 Göttingen statt. Merken Sie sich den Termin vor!

Mehr Infos dazu in Kürze auf www.pfd-goettingen.de!

Integration an der BBS1 Arnoldi-Schule

Mit deutlich mehr Andrang (ca. 900 – 1000 TN und Besucher!) als im letzten Jahr ging der zweite „Integrative Sport- und Begegnungstag“ am 20.05.2017 auf dem Sportgelände des SC Hainbergs in Göttingen zu Ende. Wie bereits im letzen Jahr luden die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule Wirtschaft (Klasse 12) an der BBS1 Arnoldi-Schule, in Kooperation mit dem SC Hainberg, herzlich zu diesem einmaligen Event auf den Zietenterrassen ein. Die Veranstaltung wurde im Rahmen eines Schulprojektes initiiert und geplant. Ziel war es, Begegnungen und Aktionen mit geflüchteten Menschen, der Inklusionsfußballmannschaft des SC Hainbergs und allen Interessierten, Anwohnern, Vereinsmitgliedern und Freunden entstehen zu lassen.

„Wir sind sehr stolz darauf, dieses Ziel auch in diesem Jahr wieder erreicht zu haben! Vor allem sind wir dankbar, dass Herr Dr. Martin Rudolph die Schirmherrschaft für das Schulprojekt übernahm! Unterstützt wurden wir zusätzlich vom Landkreis Göttingen im Rahmen des Programms „Partnerschaft für Demokratie“. Auch möchten wir uns bei den zahlreichen regionalen Unterstützern vielmals bedanken!“

Neben sportlichen Turnieren für die Schülerinnen und Schüler der Sprachförder- und Integrationsklassen und Klassen der Fachoberschule wurden sportliche Aktivitäten zum Mitmachen, z. B. UNICEF-Spendenlauf, Inliner fahren, Fußballbillard und lustige kleine Spielgeräte, ein Flohmarkt, eine Tombola, Kinderschminken und Hüpfburgen für die kleineren Besucher angeboten. An einem umfangreichen Catering, von Kuchen bis zur Bratwurst, konnte sich zu kleinen Spenden gestärkt werden. Die Einnahmen der Veranstaltung wurden an Flüchtlingsheime in Göttingen und UNICEF gespendet.

… und außerdem Verkauf unseres selbsterstellten Kochbuches: „Kochkultur: Eine Prise Heimat“. Alle Gerichte wurden gemeinsam mit Geflüchteten gekocht, angerichtet und natürlich auch probiert.

„Wir freuen uns schon jetzt auf den ‚Integrativen Sport- und Begegnungstag‘ im Jahr 2018 und über Ihren Besuch!“

Ansprechpartner bei Rückfragen:

OStR’in Silke Reitz (Projektleiterin)
BBS1 Arnoldi-Schule Göttingen
Friedländer Weg 33 – 43
Tel. 0551 547260
E-Mail: reiz@bbs1-arnoldi.de

„Dieses Projekt ist Teil der „Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen“. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“.

Neuer Termin: Antifeminismus – In der Mitte der Gesellschaft angekommen

Landkreis GöttingenVeranstaltung der Gleichstellungsstelle des Landkreises Göttingen

Juliane Lang, M.A. Geschlechter- und Erziehungswissenschaft und Mitglied des Forschungsnetzwerks Frauen und Rechtsextremismus

Dienstag, 30. Mai 2017 18:00 Uhr – 20:00 Uhr

Kreishaus Göttingen, Reinhäuser Landstraße 4, 37083 Göttingen

Von den „Besorgten Eltern“ bis zu Pegida, von NPD bis AfD, von FAZ bis zur Süddeutschen Zeitung – überall beschwören Protagonist*innen die Gespenster einer „Genderisierung“ der Gesellschaft, eine „Verschwulung“ einst wehrhaft-männlicher Kämpfer und nicht zuletzt die „Frühsexualisierung“ ganzer Generationen von Kindern.

Was die einzelnen Akteur*innen verbindet ist ein ausgeprägter Antifeminismus, der sich in allen Teilen der Gesellschaft wiederfindet. Sie verfolgen das Ziel der Verteidigung einer traditionalistischen Ordnung der Geschlechter und intervenieren öffentlichkeitswirksam in Debatten um die Vielfalt geschlechtlicher, sexueller und familiärer Lebensweisen.

Juliane Lang, Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus und ausgewiesene Expertin in diesem Themenfeld, spricht über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Strategien der verschiedenen Akteur*innen.

Der Vortrag gibt einen systematischen Überblick über unterschiedliche Strömungen im organisierten Antifeminismus und diskutiert dessen Tragweite. Anhand konkreter Beispiele werden Strategien und Denkmuster antifeministischer Geschlechter- und Familienpolitik erläutert. Die Veranstaltung lädt dazu ein, sich aus Anlass des Internationalen Frauentages über gemeinsame Gegenstrategien auszutauschen.

Anmeldungen erwünscht unter kruse@landkreisgoettingen.de

Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen.

Berliner Compagnie spielt „Anders als Du glaubst“

Ob unter dem Deckmantel der Religion machtpolitische oder wirtschaftliche Interessen ausgetragen werden, ob fanatische Gläubige aufeinander losgehen: Religion hält her für Terroranschläge, Eroberungen, Mord und Totschlag.
Das ist die eine Seite. Andererseits: selbst wenn der Religion nur zugestanden wird, Seufzer der Kreatur zu sein, so ist sie doch auch Protest gegen Ungerechtigkeit, gegen die Aufspaltung der Welt in arm und reich.

Eine fromme Muslima, eine gläubige Christin, ein gottesfürchtiger Jude, ein linker Atheist und ein eingefleischter Skeptiker. Ausgerechnet sie finden sich gemeinsam nach einem tödlichen Anschlag im postmortalen Niemandsland. Ist es die Vorhölle? Ist es der Weg ins Paradies?

Ein fesselndes Theaterstück der renommierten Berliner Compagnie www.berlinercompagnie.de , die den Zuschauer durch alle Höhen und Tiefen menschlichen Ringens um Toleranz in einer scheinbar unversöhnlichen Epoche führt.

Eine gemeinsame Veranstaltung von KuK, dem Kulturverein Rittmarshausen. Dieses Projekt ist Teil der „Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen“. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“.

Fr., 3. März, 20.00 Uhr in der Kulturscheune Rittmarshausen, Lindenberg 4, 37130 Gleichen-Rittmarshausen,

Kartenvorverkauf ab dem 13.2.2017

Vvk: 15,00 € / 10,00 € erm.    Ak: 18,00 € / erm. 13,00 €

Edeka-Wüstefeld, Rittmarshausen, Gartestr. 12 / Dorfladen Reinhausen, Waldstr. 21; Tonkost Göttingen, Theaterstr. 22 / Buchhandlung Hertel, Kurze Str. 14